Vor 83 Jahren wurde von den Nazis das „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ verabschiedet. Es war der Auftakt einer Reihe von Rassegesetzen, nicht-arische Beamte waren in den Ruhestand zu versetzen. In den folgenden Monaten wurde dieses und andere Gesetze auf immer mehr Bevölkerungsgruppen angewandt. Auch die Theater wurden nicht verschont.

Im Opernhaus Stuttgart wurde zum Gedenken an die 23 Künstler und Mitarbeiter heute eine Gedenktafel enthüllt.

Die Begrüßung von Opernintendant Jossi Wieler stand unter dem Thema „Erinnern, um Haltung zu wahren“:
Kunstministerin Theresia Bauer warnte vor wieder erstarkender Nationaltümelei:

Hannes Heer hat die Biografien der Verfemten in Zusammenarbeit mit dem Staatsarchiv Ludwigsburg und dem Haus der Geschichte Baden-Württemberg erstellt. Vorausgegangen war dieser Tafel eine Ausstellung. Schon 1919 kam es zu ersten Ausschreitungen national Gesinnter im Theaterpublikum, die 20er Jahre wurden immer mehr zu einem Wegbereiter der Nazi-Barbarei in der Kunst. Hannes Heer:
Der prominenteste Künstler in Stuttgart war zu dieser Zeit Hermann Weil. Seine Enkelin Barbara nahm am Gedenkakt teil. Hermann Weils Geschichte ist stellvertretend für die aller 23 Verfemten, erzählt von Hannes Heer:
Das Schicksal von Suse Rosen, einer Balletttänzerin:

Bevor die Tafel enthüllt wurde, las der Schauspieler Elmar Roloff noch einen Auszug aus Samuel Becketts „Warten auf Godot“:
Die Biografien aller „Verstummten Stimmen“ finden sich im Landesarchiv Baden-Württemberg zum Nachlesen.