„Was lange währt, wird endlich besser“

Heute hat Kunstminister Ludwig Spaenle den Ausschuss des Bayerischen Landtages über den weiteren Fortgang in Sachen Konzertsaal informiert. Die Staatsregierung hatte gestern beschlossen, dass das Werksgelände (Pfanni) und die Postpakethalle als Favoriten weiter verfolgt werden sollen.

Kunstminister Spaenle informierte den Ausschuss im Landtag, rechts Vorsitzender Piazolo

Noch in dieser Legislaturperiode, also bis 2018, soll der Baubeginn erfolgen. Im Dezember will Kunstminister Ludwig Spaenle seine und die Entscheidung der Lenkungsgruppe bekanntgeben. In dieser Gruppe sind unter anderem Mitglieder des Finanzministeriums und des Wissenschaftsministeriums. Im Doku-Service hier also der O-Ton des Ministers zu Procedere der Bewertung durch das Büro Speer und alles rund um den Konzertsaal:

(12MB / 13:37)

Den Grünen im Bayerischen Landtag ist das nicht ausreichend. Der kulturpolitische Sprecher Sepp Dürr wollte auch wissen, was passiert, wenn die Verhandlungen mit den „Privaten“ scheitern:

Der Minister legte nach, um transparent zu machen, wie die Entscheidung fiel:

(4MB / 4:31)

Ein Baubeginn bis 2018 ist angestrebt, wann der Konzertsaal dann steht, wusste gestern auch Ludwig Spaenle nicht zu sagen:

Konzertsaal München: Prüfung von Werksgelände und Postpakethalle

Wenn Horst Seehofers Wort gilt, dass der Konzertsaal bis 2018 kommen soll, darf er sich beeilen. Im Kabinett wurde heute beschlossen, die Standorte Pfannigelände (Werksviertel) und Postpakethalle vertieft zu prüfen. Bis Ende des Jahres soll eine endgültige Entscheidung durch Staatsminister Spaenle gefallen sein.

Der Leiter der Staatskanzlei, Staatsminister Dr. Marcel Huber und Daniela Philippi, Pressesprecherin der Staatskanzlei

Hier der O-Ton des Staatsministers:

(6 MB / 5:22)

Nachtrag: Die Postpakethalle bekam nur 67 von 100 Punkten in der Bewertung. Ein Versprecher des Staatsministers.

Der Wortlaut des Pressebulletins findet sich beim BayRVR.

„Ein Schlag ins Gesicht der Staatsregierung“

Unterdessen hat der kulturpolitische Sprecher der Freie-Wähler-Fraktion davon gesprochen, dass das Engagement privater Betreiber ein Schlag ins Gesicht der Staatsregierung und der Stadt München sei. Michael Piazolo:

Für eine Fertigstellung noch in dieser Legislatur sieht Piazolo kaum noch Chancen. 2020 sei realistisch:

Gestern war vom Bariton Thomas E. Bauer das alte Heizkraftwerk in Aubing nicht nur als Ausweichspielstätte, sondern als zusätzlicher Standort eines Konzertsaals ins Spiel gebracht worden. Professor Piazolo zeigt sich offen:

Spaenle: „Eine gute Entscheidung“

In einem Kurzstatement betonte Kunstminister Dr. Ludwig Spaenle, dass die heutige Entscheidung eine gute sei. Wann und wo das Eröffnungskonzert allerdings sei, darauf wollte sich der Minister nicht festlegen:

Am Mittwoch erklärt sich Staatsminister Spaenle vor dem Kunstausschuss des Bayerischen Landtags.

Anfang des Jahres fanden viele Diskussionsrunden zum Konzertsaal in München statt.
Eine Werkschau zum damaligen Stand findet sich hier.

Kunstausschuss: Spaenle sagt Prüfung von 5 Standorten für Konzertsaal zu

Kunstminister Ludwig Spaenle und der stv. Ausschussvorsitzende Oliver Jörg (CSU) (Archivbild)
Kunstminister Ludwig Spaenle und der stv. Ausschussvorsitzende Oliver Jörg (CSU) (Archivbild)
Jetzt sind es also fünf Standorte, die für einen Konzertsaal in München geprüft werden sollen. Staatsminister Spaenle gab heute im Wissenschaftsausschuss den Stand der Dinge bekannt. Nach seiner Aussage haben sich fünf Standorte „aus der Bürgerschaft herausgemendelt“. Im September soll die Entscheidung fallen.
Hier der O-Ton aus dem Ausschuss:

(4 MB / 3:55)

Prof. Michael Piazolo (FW) fragte wegen der Kosten und des Zeitplanes beim Staatsminister nach, Isabel Zacharias von der SPD fragte nach der Rolle des Bayerischen Rundfunks. Rosi Steiner (Grüne) wollte die Kriterien wissen, die für den Standort angelegt werden und brachte den Bayern-Kontext in Erinnerung. Sprich: Wird darüber nachgedacht, die Kulturförderung bayernweit zu berücksichtigen.
Darüber hinaus erinnerten Dr. Leopold Herz (FW) und Verena Osgyan (Grüne) daran, Franken nicht zu vergessen. Hier war der Standort Parkplatz Meistersingerhalle einstimmig im Stadtrat beschlossen worden.
Verena Osgyan, Minister Spaenle:

(14 MB / 12:55)

Dem stellvertretenden Ausschussvorsitzenden Oliver Jörg (CSU) war die Erleichterung auch anzuhören. Er regte an, die Musikhochschule München mit in die Überlegungen einzubeziehen.

(7 MB / 6:20)

Abschließende Worte und Würdigung von Kunstminister Ludwig Spaenle:

(2 MB / 2:02)

Die Staatsregierung wird, so Spaenle, die vertiefte Standortstudie abgeben und dann eine Entscheidung treffen.. Der Zeitplan bis September ist jedenfalls ehrgeizig und klar vorgegeben.

Standortfrage #Konzertsaal soll vor der Sommerpause geklärt sein

Kunstminister Ludwig Spaenle und der stv. Ausschussvorsitzende Oliver Jörg (CSU)
Kunstminister Ludwig Spaenle und der stv. Ausschussvorsitzende Oliver Jörg (CSU)
Olympiapark? Alte Pakethalle? Finanzgarten? Oder doch Kunstpark Ost? Orte in der Suche um einen Standort für einen Konzertsaal gibt es genug, Gutachten und Machbarkeitsstudien werden angefertigt. Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle hat den aktuellen Stand in Sachen Konzertsaal im Wissenschaftsausschuss des Bayerischen Landtages wiedergegeben. Der O-Ton:

Der Ausschussvorsitzende Prof. Michael Piazolo freute sich, dass die SPD auch endlich von der Notwendigkeit eines Konzertsaals überzeugt ist. Dabei dürfe aber nicht der Rest Bayerns vergessen werden.
Verena Osgyan (Grüne), die besonders für Nürnberg kämpft:

Und selbst Oliver Jörg, stellvertretender Ausschussvorsitzender, Franke und in der CSU, freute sich über die Abgeordneten, die sich für die Region einsetzen.

Konzertsaaldebatte im Landtag: Bankrotterklärung oder Neubeginn?

Blick ins Plenum des Bayerischen Landtags
Blick ins Plenum des Bayerischen Landtags
Hitzige Debatte im Landtag um den Konzertsaal. Vier Anträge von vier Fraktionen und erwartungsgemäß kam der von der CSU durch. Nichtsdestotrotz zeigte die Debatte sehr deutlich, wer auf welcher Seite steht. Am überraschendsten dabei vielleicht, was sich bei der gestrigen Diskussion im Bayerischen Fernsehen abzeichnete: Isabell Zacharias von der SPD ging auf Kuschelkurs zu Staatsminister Spaenle, sprach sogar von Horst Seehofer pathetisch als „ihrem Ministerpräsidenten”. Ein Zeichen dafür, dass die Pro-Konzertsaal-Fraktion um Markus Rinderspacher in der SPD zu bröckeln scheint. Den Anfang in der Debatte machte Michael Piazolo, Vorsitzender des Wissenschaftsausschusses, Freier Wähler und durchaus als kunstsinniger Mensch bekannt. Auszüge aus seinem Redebeitrag:

Und nach dieser Schelte schwang sich Piazolo auf zu fast unbekannten Höhen. Das „Stagione-Prinzip” verdammte er in Grund und Boden. Das bedeutet, dass Philharmoniker und Symphonieorchester sich alle 14 Tage in den Spielstätten Gasteig und Herkulessaal abwechseln sollen:

…um dann die Enttäuschung des Volkes in den Landtag zu tragen:

Gleichwohl ist sich Michael Piazolo sicher, dass die „Basta-Lösung“ nicht kommen wird.
Gudrun Fischer-Brendel ergriff für die CSU das Wort, sprach davon, dass sie kein Verständnis für die Aufregung habe und forderte Geschlossenheit im Sinne der Orchester. Und brachte ins Spiel, dass das BR Symphonieorchester ja durch Bayern auf Reisen gehen könne.

Isabell Zacharias von der SPD, bekannt für ihre friesisch-herbe Art, versuchte das Plenum zu vereinnahmen und beschwor die Große Koalition zwischen Landes- und Stadtregierung:

Auftritt Sepp Dürr, Grüne.

Staatsminister Ludwig Spaenle, in dessen Ressort die Konzertsäle fallen, sprach davon, dass er mit der Übernahme des Ressorts eine verfahrene Situation vorgefunden habe. „Quasi nur ein Zettel, auf dem Finanzgarten stand“:

Und auch Spaenle brachte den Gedanken ins Spiel, dass gerade das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks vermehrt durch Bayern touren solle, um einen Ausgleich der Kultur in die Fläche zu ermöglichen. Dazu soll nochmals geprüft werden, ob man nicht doch auf der Museumsinsel eine Ersatzspielstätte habe:

Spaenle erinnerte eindringlich daran, dass auch der Bayerische Rundfunk eine Verpflichtung habe, sich einzubringen. Er schloss mit einem Appell an alle Enttäuschten über die Entscheidung:

Die Debatte wird sicher noch weiter geführt werden (müssen).